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Zähneknirschen und Säureschäden


Zähneknirschen und Säureschäden Zahnarzt Münster

Durch mechanische Überbeanspruchung (Zähneknirschen, Bruxismus) oder durch chemische Einflüsse (Säuren) können die Zähne schwere Schäden erleiden.


Insbesondere bei jungen Menschen mit noch sehr anfälligen, weichen Zähnen sind Säuren aus Limonaden, Saftschorlen und Lightgetränken die Hauptursache für Karies, und zwar unabhängig von der Zahnpflege.


Zähneknirschen und Bruxismus

Als Bruxismus bezeichnet man das vorwiegend nächtliche, unbemerkte Knirschen und Pressen der Zähne aufeinander. Dieses Zähneknirschen führt über längere Zeit zu einer verstärkten Abnutzung der Zahnoberflächen. Insbesondere die Schneidekanten werden kürzer und brüchig, die Außenflächen der Schneidezähne bekommen sichtbare Mikrorisse und es entstehen dauerhafte Verfärbungen bis ins Innere der Zähne.

Häufig verdickt die Kaumuskulatur als Folge der vorwiegend isometrischen Muskelanspannung, ähnlich wie beim Bodybuilding. Die Muskulatur wird druckempfindlich und schmerzhaft. Es entsteht ein Teufelskreis, da die immer stärker trainierte Muskulatur auch immer stärkeren Abrieb der Zähne zur Folge hat. Bruxismus führt häufig zu Kopfschmerzen, die schon morgens einsetzen (siehe Funktionsstörungen/CMD).

Schnelltest
  • Sind die Schneidekanten wie mit einem Lineal gerade geschliffen?
  • Sind die Eckzähne nicht mehr spitz und eher wie abgeschliffen?
  • Passen beim Vorschieben die Unterkieferzähne exakt auf die Kanten der Oberkieferzähne?
  • Sind die unteren Schneidezähne nach innen gezackt?
  • Sind die Muskeln zwischen Kieferwinkel und Ohr beim festen Beißen dick und hart?
  • Sind die Muskeln zwischen Kieferwinkel und Ohr beim festen Tasten mit einem Finger schmerzempfindlich?
  • Haben Sie manchmal morgens Kopfschmerzen?
  • Haben Sie häufiger im Monat Kopfschmerzen?

Dann sprechen Sie Ihren Zahnarzt bitte einmal darauf an.

Ursachen Bruxismus

Ursachen für Bruxismus können im Bereich der Zähne, der Kaumuskulatur und der Kiefergelenke, aber auch der Wirbelsäule, des Beckens, der Beine oder der Füße liegen. Stress im privaten und beruflichen Bereich mit Arbeitsverdichtung und Überlastung sowie psychische Erkrankungen können ebenfalls ursächlich für Bruxismus und Zähneknirschen sein.

Zuerst müssen die Ursachen für das Zähneknirschen erkannt werden, daraus ergibt sich dann sehr individuell die kausale Therapie. Aufgrund der oft komplexen Ursachen ist die Diagnostik und Therapie häufig fachübergreifend. Schon kleine Kinder knirschen häufig mit den Zähnen. Dieses Knirschen ist unbedenklich, die Zähne müssen ihre richtige Position erst finden.

Bei größeren Kindern oder Jugendlichen ist meist Stress in der Schule oder Umgebung der Auslöser. Verschwindet der Stress, nimmt auch das Knirschen wieder ab.

Bei Erwachsenen können die Ursachen orthopädische Erkrankungen (wer einen Bandscheibenvorfall hat knirscht immer) und beruflicher oder privater Stress sein, aber auch Probleme mit falschen Bisslagen, zu hohen Füllungen usw. (siehe klinische Funktionsdiagnostik, instrumentelle Funktionsdiagnostik, Aufbissschienen).

Bruxismus-Therapie
Ursache liegt bei Zähnen, Kiefer oder Kiefergelenken

Zu hohe Füllungen oder nicht passende Kronen oder Brücken können weitreichende Folgen für die allgemeine Gesundheit haben, von Kopfschmerzen, chronischen Verspannungen und Schlafstörungen bis hin zu Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen. Wenn Füllungen, Kronen, Brücken oder schlecht sitzende Prothesen die Ursache für Zähneknirschen und/ oder Kopfschmerzen sind, müssen diese - meist nach initialer Schienentherapie - erneuert oder eingeschliffen werden. Schwieriger sind Fehlbisslagen zu therapieren, d.h. die Oberkieferzähne passen nicht zu den Unterkieferzähnen und es gibt keinen gesicherten Biss bzw. beim Zubeißen rutschen die Zähne nach vorne oder zur Seite. Das kann bei natürlichen Zähnen genauso passieren wie bei umfangreichen Kronen- und Brückenversorgungen. Manche Leute spielen tagsüber mit ihren Zähnen, d.h. sie reiben z.B. bei Konzentration am Bildschirm die Schneidezähne übereinander. Das kann schon in jungen Jahren zu einem weitreichenden Verlust von Zahnschmelz und Dentin führen.


Herstellung einer Front-Eckzahnführung

Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Schaffung einer Front-Eckzahnführung. Dabei werden die Schneidekanten der Schneidezähne und die Spitzen der Eckzähne wieder hergestellt. Insbesondere die Spitzen der Eckzähne verhindern das Knirschen auf den Schneidezähnen, die Zähne rutschen an den Ecken regelrecht ab. Je nach Abnutzungsgrad erfolgt die Restauration und der Aufbau der Schneidezähne und Eckzähne

Wir bevorzugen die minimalinvasive Restauration mit Kompositteilkronen, dabei werden die Zähne fast nicht beschliffen und behalten somit Ihren eigenen Charakter. Die betroffenen Zähne sehen anschließend wieder neu und natürlich aus.


Wiederherstellung der Farbe

Stark abgeknirschte Zähne sind oft auch stark verfärbt. Durch das Fehlen der Schmelzkanten und durch Mikrorisse können Farbstoffe aus Tee, Kaffee, Rotwein etc. in den Zahn eindringen und lassen sich nicht mehr durch gründliches Putzen oder eine professionelle Zahnreinigung entfernen. In solchen Fällen ist ein sanftes Bleaching notwendig, insbesondere wenn die Zähne anschließend minimalinvasiv mit kleinen Teilkronen der Veneers versorgt werden sollen (siehe Bleaching).


Ursache liegt in der Skelettstruktur

Fehlstellungen in den Füßen, den Beinen, dem Becken und der Wirbelsäule haben Einfluss auf die obere Halswirbelsäule und die Positionierung des Kopfes. Insbesondere der 2. Halswirbel muss alle Fehler der Wirbelsäule ausgleichen, damit der Kopf grade im Raum steht. Hier muss eine Zusammenarbeit mit Orthopäden, Osteopathen, Chiropraktikern und Physiotherapeuten erfolgen. Eine Schienentherapie kann dies begleiten.


Ursache liegt in Stress oder psychischen Erkrankungen

Es müssen unbedingt die Ursachen für den Stress analysiert werden. Meist helfen autogenes Training, progressive Muskelrelaxation nach Jacobson oder ein kurzer Mittagschlaf, um den Stresslevel signifikant zu senken. Viel zu wenig Patienten nehmen aber die Hilfe von Beratungsstellen oder Psychologen in Anspruch.


Säureschäden
(durch Ernährung, Magensäure, Essstörungen etc.)

Zahnschmelz besteht aus Hydroxylapatit, einer Calziumphosphat-Verbindung. Diese ist bei jungen Zähnen noch sehr „weich“ und härtet im Laufe des Lebens immer mehr nach, wobei natürlich vorkommende Fluoride oder solche aus der Zahnpasta den Schmelz um ein vielfaches härter machen.

Diese Calziumverbindungen widerstehen zwar starken mechanischen Belastungen, sind aber anfällig gegenüber allen Formen von Säuren, beispielsweise aus Apfelschorle, Cola, Limonade oder Tomatensaft. Dabei ist weniger entscheidend, ob der Ursprung Getränke, feste Nahrung oder Magensäure ist, die Konzentration und Wirkungsdauer der Säure ist ausschlaggebend.

Ursachen von Säureschäden
Ernährung

Auch bei sehr guter Mundhygiene führt der häufige Konsum von Apfelschorlen oder Säften, Limonaden, Cola, Iso- oder Lightgetränken zwangsweise zu einer Zerstörung von Zahnschmelz, typischerweise in den Zahnzwischenräumen. Wir sprechen von einer Approximalraumkaries, das ist die häufigste Form der Karies in den ersten 20 Lebensjahren.

Magensäure, Allgemeinerkrankungen

Magensäure ist äußerst aggressiv bei einem pH Wert von 1. Häufiges Sodbrennen, vor allem abends/ nachts kann zu typischen Schäden an den Außenseiten der unteren Backenzähne führen, bei Seitenschläfern ist dann die Schlafseite besonders betroffen.

Essstörungen, Bullemie

Häufiges Erbrechen, z.B. bei Essstörungen wie Bulimie oder Alkoholabusus, führt typischerweise zum großflächigen Verlust der Innenflächen, insbesondere der Oberkieferzähne und von Teilen der Kauflächen. Bei weit fortgeschrittenen Fällen sind die Zähne zum Teil bis auf das Zahnfleischniveau abgeätzt. Eine Füllungstherapie ist nicht mehr möglich.

Meistens ist eine komplette Erneuerung des Zahnschmelz durch Kronen notwendig (siehe Kronen/ Veneers/ Teilkronen).

Säureschäden-Therapie

Säureschäden durch Ernährungsfehler, insbesondere die sog. Approximalkaries, können in der Regel mit Füllungen, Inlays oder Teilkronen repariert werden.

Das Wichtigste ist, dass die Ursachen im Zuge der Prophylaxe klar erkannt und abgestellt werden können. Die beste Mundhygiene hilft nicht gegen ständige Säureangriffe, etwa aus Getränken. Besonders tückisch ist dabei, dass gerade bei Säften und Schorlen die Gefahr häufig dramatisch unterschätzt wird. Bei Kleinkindern ist das sogenannte Nursing-bottle-Syndrom problematisch, also die massive Schädigung der Milchzähne durch häufige Verabreichung von Säften, süßer Milch oder zuckerhaltigen Tees.

Säureschäden infolge von häufigem Erbrechen über lange Zeit sind oft sehr großflächig und führen teilweise zu fast durchsichtigen Zähnen. Dabei ist nur noch die äußere Schmelzscherbe vorhanden.

Derartig gravierenden Schäden können nur durch Kronen oder Teilkronen repariert werden.