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Parodontologie

Paradontologie Zahnarzt Münster

Parodontitis ist neben Karies eine der häufigsten Erkrankungen der Zähne. Der Begriff Parodontitis bezeichnet eine entzündliche Erkrankung im Bereich des Kieferknochens und Zahnfleisches. Betroffen sind damit die Regionen welche die Zahnwurzeln umfassen und halten.


Bei einer Parodontitis ist das Zahnfleisch um die betroffenen Zähne entzündet und gereizt, der Prozess äußert sich in Schwellungen, Rötungen, Blutungen und teils umfassendem Zahnfleischrückgang. Als Konsequenz dieser Entzündung wird der Kieferknochen langsam aufgelöst und es kommt zu einer schleichenden und permanenten Zerstörung des Zahnhalteapparates. Während Karies die Zähne also direkt schädigt, zersetzt eine Parodontitis deren Fundament.

Nach den aktuellsten Zahlen der fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) sind 52% der 35- bis 44-Jährigen und 65% der 65- bis 74-Jährigen von einer Parodontitis unterschiedlichen Schweregrades betroffen. Das Problem nimmt im Alter zu.

Die meisten Formen der Parodontitis sind heute heilbar. Die Behandlung der verschiedenen Parodontitisformen ist ein Schwerpunkt unserer Praxis. Wir stützen uns hierbei auf umfangreiche klinische Diagnostik, vor allem aber auf jahrelange Erfahrung und erfolgreiche Behandlungskonzepte. Das Wichtigste sind spezialisierte Zahnärzte, Prophylaxeassistenten und Dentalhygienikerinnen, sowie ein gut informierter Patient.


Parodontitis
Ursachen, Auswirkungen und Therapie

Ursachen einer Parodontitis

Die Hauptursache für Parodontitis ist eine Mischung aus Bakterien und Mikroorganismen die einen sogenannten „Biofilm“ bilden. Auf diesen reagieren Zahnfleisch und Kieferknochen oft sehr dramatisch.

Das körpereigene Immunsystem versucht diesen Biofilm mit zahlreichen Abwehrzellen zu bekämpfen, um die Infektion unter Kontrolle zu bringen. Diese Prozesse zersetzen neben den Bakterien allerdings auch die angrenzenden körpereigenen Gewebe.

Die Folgen sind Zahnfleischbluten, Schwellungen, Zahnlockerungen, Zahnfleischrückgang und schlechter Geschmack.

Neben erblichen Faktoren scheinen viele andere Parameter die Anfälligkeit und den Verlauf einer Parodontitis zu beeinflussen. Zu den Hauptrisikofaktoren zählen neben Rauchen, psychischem Stress und bestimmten Medikamenten auch Diabetes, hormonelle Umstellungen, insbesondere während einer Schwangerschaft und Krankheiten des Immunsystems.

Auswirkungen auf den Körper

Parodontitis ist eine dauerhafte und chronische Infektion in der Mundhöhle. Über die gut durchblutete Schleimhaut dringen Bakterien und toxische Stoffwechselprodukte einfach in den Körper ein und die allgemeine Gesundheit kann erheblich beeinträchtigt werden.

Diese permanenten Entzündungen belasten den ganzen Körper auf unterschiedliche Weise. Es ist gut erforscht und untersucht worden, dass Parodontitis das Risiko für Herzkreislauf Erkrankungen und Diabetes deutlich erhöht. Bereits existierende Entzündungen, wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können sich verschlimmern. Für Schwangere besteht bei Parodontitis zudem ein erhöhtes Risiko für Komplikationen (Präeklampsie, Frühgeburten, niedriges Geburtsgewicht).

Diese Probleme sind die Bekanntesten und vielfach in Studien untersucht worden. Etliche der genauen pathologischen Zusammenhänge und Mechanismen zwischen Parodontitis, Entzündungen, Bakterien und Auswirkungen auf den menschlichen Körper sind aktuell aber noch unklar.

Fachzahnarzt für Parodontologie – Dr. Thomas Pierchalla

Der großen Vielfalt an Parodontalerkrankungen steht in Deutschland eine kleine Zahl von besonders weitergebildeten Zahnärzten gegenüber. Ohne Zweifel gehört die Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Parodontologie zu den Intensivsten und Komplexesten die es gibt.

Der Titel „Fachzahnarzt für Parodontologie“ erfordert eine mehrjährige, intensive praktische und theoretische Weiterbildung in speziellen Praxen oder Universitäten, in deren Verlauf sehr schwierige und komplizierte Fälle therapiert werden. Die gesamte Weiterbildung findet in Vollzeit statt und ist daher – im Gegensatz zu den meisten sonstigen Fortbildungen – nicht berufsbegleitend bzw. „nebenher“ möglich.

Während der Begriff „Spezialist für Parodontologie“ keine besondere Qualifikation darstellt und von praktisch jedem Zahnarzt geführt werden kann, ist der „Fachzahnarzt für Parodontologie“ eine schwer zu erreichende Auszeichnung.

Dr. Thomas Pierchalla absolvierte die gesamte Weiterbildungszeit an der Universitätszahnklinik Witten/Herdecke.

Parodontitis Therapie

Das Ziel unser Parodontitis Therapie ist der langfristige Erhalt der eigenen Zähne und zeitgleich die Etablierung einer guten häuslichen Mundhygiene. Dies ist möglich, wenn die Zahnfleischtaschen eine kritische Tiefe nicht überschreiten und der Patient seine Zähne und das Zahnfleisch ausreichend reinigen kann. Unsere Parodontitis Therapie wird mit modernsten Instrumenten durchgeführt und entspricht dem aktuellsten Stand der Wissenschaft. Wir setzen neben Schall- und Handinstrumenten auch neuartige Pulver-Wasser-Strahlgeräte und feine Mikro-Instrumente ein, um eine möglichst schonende Therapie durchzuführen.

Parodontitis-Vorbehandlung

In einem ersten Schritt werden alle Zahnzwischenräume, Schmutznischen und -winkel geglättet, poliert und für eine Zahnbürste gut erreichbar gestaltet. Wir wollen in unserer Praxis immer einen Zustand erreichen, den der Patient abends und morgens mit wenig Aufwand reinigen kann. Im nächsten Schritt wird die Mundhygiene besprochen und verbessert, alle klebrigen Beläge und jeglicher Zahnstein werden in der gleichen Sitzung beseitigt.

Wurzelglättung und -reinigung

Erst danach werden alle schwer zugänglichen Bereiche und tiefen Zahnfleischtaschen ≥3mm durch unsere Spezialisten und unter örtlicher Betäubung gereinigt. Dieser Ablauf wird auch als Wurzelglättung bzw. Scaling und Root-planing bezeichnet. Bei sehr schweren oder aggressiven Parodontitisformen kann zusätzlich die Gabe von Antibiotika, eine sogenannte adjuvante Antibiose, notwendig werden.

Weiterführende Parodontitis Therapie

In besonders schweren Fällen muss eine weiterführende Therapie erfolgen. Diese umfasst neben einer erneuten Wurzelglättung auch verschiedene chirurgische Möglichkeiten, beispielsweise regenerative oder resektive Möglichkeiten. Dadurch werden Knochendefekte und übermäßiges Zahnfleisch therapiert, bis der Patient die Situation eigenständig pflegen kann.

Nachsorge und unterstützende Parodontitis Therapie

Nach einigen Wochen werden die Sondierungstiefen der Taschen kontrolliert und der parodontale Status wird bewertet. In der Regel können durch eine anschließende „unterstützende Parodontitis Therapie“ (UPT) dann eine kontrollierte Situation und weitere Verbesserungen erreicht werden. Die UPT ist fester Bestandteil unserer Prophylaxe und wird auch als Sekundärprävention bezeichnet, mit dem Ziel ein Wiederauftreten der Parodontitis zu verhindern.


Periimplantitis
Ursachen und Therapie

Implantate sind eine moderne und wirksame Möglichkeit, um verlorene Zähne zu ersetzen und auf herausnehmbare Prothesen oder Brücken zu verzichten. Im Prinzip sind Implantate künstliche Zahnwurzeln, auf denen zahntechnische Arbeiten verankert werden können.

Genau wie natürliche Zähne und Zahnwurzeln können auch Implantate bzw. der umliegende Kieferknochen von Knochenverlust und Entzündungen betroffen sein. Diese Erkrankung ähnelt einer Parodontitis, wird bei Implantaten aber als Periimplantitis bezeichnet. Durch den Entzündungsprozess wird der Knochen aufgelöst und die Implantate verlieren ihr Fundament.

Ursachen einer Periimplantitis

Bei den Ursachen gibt es viele Übereinstimmungen mit der Parodontitis. Schädliche Bakterien, schlechte Mundhygiene, exzessives Rauchen, diverse Medikamente oder Störungen im Immunsystem sind einige allgemeine Faktoren, die zu Entzündungen und erhöhtem Knochenverlust führen können. Davon sind Zahnwurzeln und Implantate gleichermaßen betroffen.

Bei Implantaten kommt allerdings hinzu, dass es sich hierbei um künstliches und kein körper-eigenes Material handelt. Dadurch entstehen Besonderheiten, die es bei der Periimplantitis Therapie zu berücksichtigen gilt. Das Implantatmaterial, die Position der Implantate im Kieferknochen und die Qualität des Knochens sind von entscheidender Bedeutung. Wenn die Implantate schief im Kieferknochen stehen oder der Knochen zu dünn war, kann dies die Ursache für spätere Entzündungen sein. Schlechte Kronen oder Brücken, übermäßige Belastungen, zu große bzw. zu kleine Implantate, zu wenig Abstand zu den Nachbarzähnen sind Beispiele für „mechanische“ und keine bakteriellen Probleme. Trotzdem kann dadurch eine Periimplantitis entstehen.

Der Hersteller des Implantates spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein qualitativ gutes Implantat wurde jahrelang erforscht, erfüllt hohe medizinische Anforderungen und wird mit erheblichem Aufwand unter sterilen Bedingungen produziert. Diese Implantate weisen deutlich seltener Periimplantitis auf als billige Kopien.

Periimplantitis Therapie

Das Problem einer Periimplantitis Therapie liegt in der Vielzahl der möglichen Ursachen und Kombination von Faktoren die zum Knochenverlust geführt haben. Der erste Schritt ist in jedem Fall eine genaue und sorgfältige Analyse der gesamten Situation. Anhand dieser Daten erfolgt dann die sehr individuelle und situationsbezogene Therapie.

Genau wie bei der klassischen Parodontitis Therapie wird ein Zustand angestrebt, in dem der Patient die Zähne und Implantate selbstständig reinigen und sauber halten kann.

Zunächst wird mit modernsten Handinstrumenten, Ultraschall, Pulver-Wasserstrahl Geräten, verschiedenen Desinfektionen und Mini-Mikro-Instrumenten eine saubere und entzündungsfreie Situation erreicht. Daran anschließend werden mit regenerativen, resektiven oder rein konservativen Maßnahmen weitere Verbesserungen bis hin zu einer vollständigen Heilung des Knochenverlustes erzielt.


Zahnfleischprobleme
Zahnfleischrückgang, Rezessionen, Zahnfleischüberschuss

Schönes und stabiles Zahnfleisch ist die Grundvoraussetzung für gesunde Zähne und alle weiteren Disziplinen in der Zahnmedizin. Das Zahnfleisch hat eine maßgebliche Schutzfunktion für die Zähne und bestimmt den Gesamteindruck unseres Lächelns.

Die Wurzeloberflächen unser Zähne sind weicher als der Zahnschmelz und sollten aus diesem Grund zeitlebens mit schützendem Zahnfleisch umfasst sein. Fehlt diese Schutzfunktion sind die Folgen eine schmerzhafte Überempfindlichkeit der freiliegenden Zahnhälse, erhöhter Abrieb und Verlust der Zahnsubstanz sowie ein deutlich erhöhtes Kariesrisiko.

Außerdem hat das Zahnfleisch eine wichtige Rolle für die Schönheit und Ästhetik. Ein harmonischer Verlauf ist wichtig für ein schönes Lächeln, zu viel oder zu wenig Zahnfleisch wird als unattraktiv empfunden. Sehr dünnes oder zurückgegangenes Zahnfleisch kann dabei zu dunklen oder asymmetrischen Schattierungen führen.

Leider können Zahnfehlstellungen, Verletzungen, Parodontitis, falsche Putztechnik, Lippenbändchen oder auch kieferorthopädische Bewegungen schon in jungen Jahren zu Zahnfleischrückgang (Rezessionen) führen. Die Wurzeloberflächen liegen dann frei und die Zähne scheinen optisch länger zu sein. In den meisten Fällen ist dieser Prozess ein nicht-entzündlich bedingter Zahnfleischrückgang und muss von einem Zahnfleischrückgang durch Parodontitis unterschieden werden.

Die Therapie von Zahnfleischproblemen, freiliegenden Zahnhälsen und Weichgewebschirurgie ist ein Spezialgebiet von Dr. Thomas Pierchalla.

Zahnfleischrückgang (Rezession) um Zähne

In den meisten Fällen sind Zahnfleischrückgang und freiliegende Zahnhälse um einzelne und benachbarte Zähne nicht-entzündlich bedingt und die Folge der oben genannten Probleme. Insbesondere eine falsche Putztechnik mit starken horizontalen Bewegungen, harten Zahnbürsten und ein von Natur aus dünnes Zahnfleisch sind häufig die Ursache für sogenannte Rezessionen. Die Wurzeloberflächen liegen dann frei, werden je nach Ausprägung der Rezessionen schwieriger zu reinigen, anfälliger für Karies und empfindlicher für Wärme und Kälte.

Dazu können im Laufe der Zeit ästhetische Probleme auftreten, weil die betroffenen Zähne länger erscheinen und der Zahnfleischverlauf nicht mehr harmonisch, sondern unregelmäßig wirkt. Außerdem haben die freiliegenden Wurzeloberflächen einen leicht gelblichen Farbton, der in Diskrepanz zur weißeren Zahnkrone steht.

Therapie

Der erste und wichtigste Therapieschritt ist eine Anpassung der Mundhygiene. Rezessionen sind praktisch immer mit einer traumatischen und zu festen Putztechnik verbunden. Diese schlechte Angewohnheit muss zunächst abgestellt und verbessert werden, ansonsten würde eine Therapie keine langfristige Wirkung haben. In der Regel erfolgt dies im Zuge der Prophylaxe und erfordert zwei Termine im Abstand von einigen Wochen.

Bei leichten Fällen und geringen Ausprägungen können dann kleine Abdeckungen mit Kompositen oder desensibilisierende Lacke bereits gute Ergebnisse erzielen. Die Rezessionen und das verlorene Zahnfleisch werden dabei zwar nicht wiederhergestellt, aber die Situation kann mit wenig Aufwand im Status quo erhalten werden.

Bei starken Rezessionen, die mehrere Zähne umfassen oder wenn besonders viel Wurzeloberfläche freiliegt, ist eine Wiederherstellung des verlorenen Gewebes die bessere Therapie. Dabei wird in einem lokalen chirurgischen Eingriff der Zahnfleischverlust rückgängig gemacht und das dünne Gewebe wird durch sogenannte Bindegewebstransplantate stabilisiert und verstärkt. Dadurch lässt sich ein schöner, harmonischer und gleichmäßiger Zahnfleischverlauf erzielen, verschiedene Defekte und Defizite können vollständig ausgeglichen werden. Diese Eingriffe sind bezüglich Ästhetik und Stabilität unübertrefflich erfordern aber viel Erfahrung und sehr hohes manuelles Geschick.

Zahnfleischrückgang um Implantate

Rezessionen um Implantate gleichen in einigen Aspekten denen bei Zähnen, der größte Unterschied liegt aber zweifelslos in der metallischen Struktur der Implantate. Zu den generellen und oben genannten Ursachen für Zahnfleischrückgang kommt der Faktor, dass ein Implantat ein körperfremdes Material ist. Die Position des Implantates, die Neigung, die Oberfläche und die Größe spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Rezessionen um Implantate.

Meistens stehen die Implantate nicht in einer Reihe mit den übrigen Zähnen, sondern etwas weiter nach außen und spannen dadurch das dünne Zahnfleisch unmerklich. In Kombination mit einer kräftigen Putztechnik kommt es im Laufe der Zeit dann zu einer sogenannten „Lazeration“, einem schmerzlosen und langsamen Rückgang des Gewebes.

Als Ergebnis liegen die metallischen Strukturen der Implantate frei: Zunächst die Kronenränder, dann das Zwischensegment und im schlechtesten Fall sogar die Gewindegänge der Implantate. Letztere sind gegenüber Keimen und Bakterien deutlich empfindlicher als gesunde Wurzeln und es bedarf erhöhter Aufmerksamkeit und Vorsicht um eine Periimplantitis zu verhindern.

Therapie

Im ersten Schritt müssen alle übermäßigen und traumatischen Zahnputztechniken erkannt und unter Kontrolle gebracht werden. Ist die Mundhygiene kontrolliert und stabil, kann in einer lokalen und minimalinvasiven Operation die weitere Therapie erfolgen.

Dabei wird ein kleines Stück Bindegewebe (BGT) aus dem Gaumen entnommen und das Zahnfleisch im Bereich des Implantates gelockert. Das so gewonnene Bindegewebe wird als Verstärkung des gelockerten und dünnen Zahnfleisches verwendet. Abschließend wird alles in der gewünschten und idealen Position fixiert.

Allerdings kann Zahnfleischverlust an Implantaten trotz modernster und fortschrittlichster Möglichkeiten nur bis zu einer gewissen Ausprägung vollständig rückgängig gemacht werden. Je nach Schweregrad ist eine komplette Korrektur nicht mehr vollständig möglich.

Gummy Smile – übermäßig viel Zahnfleisch

Wird beim Lächeln übermäßig viel Zahnfleisch sichtbar, spricht man von einem Zahnfleischlächeln oder „Gummy Smile“. Bei den meisten Menschen werden beim Lächeln in der Regel 2/3 der Zahnflächen sichtbar, dies wird als harmonisch und ansprechend empfunden. Bei einem Gummy Smile sind die gesamten Zahnflächen und ein erheblicher Teil des Zahnfleisches sichtbar. In diesen Fällen ist das Sichtbarkeitsverhältnis zwischen Zähnen, Zahnfleisch und Oberlippe gestört. Dies führt häufig zu einer starken Einschränkung der Mimik und ständiger Unterdrückung eines Lächelns.

Ein Gummy Smile wird in der Regel durch die folgenden Faktoren verursacht:
  • Die Ursache kann ein Zahnfleischüberschuss sein, der die Zahnflächen in einem ungewöhnlichen Maß überdeckt. In extremen Fällen reicht das Zahnfleisch bis zu den Schneidkanten und ist durch die exponierte Lage häufig trocken und rötlich gereizt.
  • In anderen Fällen sind die Zähne in der Jugend nicht vollständig aus dem Zahnfleisch herausgewachsen. Dies wird als verzögerter passiver Zahndurchbruch oder „Altered Passive Eruption“ (APE) bezeichnet. Dies betrifft in den meisten Fällen die Frontzähne im Oberkiefer.
  • Die Lippenmuskulatur kann zu stark ausgeprägt sein und beim Lächeln die Oberlippe übermäßig hochziehen.
  • Überentwickelte Bänder zwischen dem Zahnfleisch und der Oberlippe können dazu führen, dass die Oberlippe dauerhaft unter Spannung steht. Bei einem Lächeln wird dann direkt sehr viel Zahnfleisch sichtbar.
  • Das Problem kann eine zu geringe Zahngröße sein. Dabei stimmen die Proportionen zwischen sichtbarem Zahnfleisch und kleinen Zahnflächen nicht und werden als unharmonisch wahrgenommen.
Therapie

Überschüssiges Zahnfleisch kann schonend in einer sogenannten Gingivektomie abgetragen werden. In komplizierteren Fällen erfolgt dies auch in einem parodontalplastischen Eingriff. Beide Therapieformen erreichen ein dauerhaftes, vollendetes Lächeln und harmonische Relationen zwischen Zahnfleisch und Zahnflächen. Diese Therapie ist minimalinvasiv und mit einer lokalen Betäubung möglich.

Zu kleine Zähne können durch hauchdünne Keramikscheiben (Veneers) optisch verbreitert werden. Eine Zahnfleischkorrektur ist dabei nicht nötig, die Ergebnisse lassen sich ohne chirurgischen Eingriff realisieren.

Im Fall von überentwickelten Muskeln oder stark anspannenden Muskelbändern, können diese unter lokaler Betäubung und in einem minimalinvasiven Eingriff „abgesetzt“ werden. Die Oberlippe wird dann beim Lächeln in normalem Umfang bewegt.

Ästhetische Kronenverlängerungen („kurze oder unregelmäßige Zähne“)

Bei einem Lächeln sollten Zahnflächen und Zahnfleisch gleichermaßen sichtbar sein. Dazu gehört ein gesundes und stabiles Zahnfleisch ebenso wie eine ansprechende Form der Zähne. Ein harmonisches Gesamtbild wird durch unterschiedlich große oder kleinere Zähne beeinträchtigt. Dies ist häufig der Fall, wenn einzelne Zähne überkront wurden, beispielsweise nach Unfällen in der Jugend. Nach einigen Jahren ist dann ein „Versatz“ zwischen den Kronenrändern und den Nachbarzähnen sichtbar. Der Zahnfleischverlauf erscheint unregelmäßig und schief und kann durch neue Kronen oder Brücken nur unzureichend verändert werden.

Therapie

In solchen Fällen wird zunächst das Zahnfleisch mit einer örtlichen Betäubung in eine gleichmäßige Form gebracht. Dabei sind oft eine Kombination aus wenigen parodontalplastischen Behandlungstechniken und ein einziger Termin ausreichend. Mit geringem Aufwand wird dadurch ein großer Effekt erzielt: Ein natürlicher und harmonischer Zahnfleischverlauf und damit die Grundlage für weitere ästhetische Versorgungen. Diese können dann individuell und den Patientenwünschen entsprechend mit zahnfarbenen Komopositen oder dünnen Keramikkronen versorgt werden.